Faust I (Johann Wolfgang von Goethe)

Personenbeschreibungen

Mephisto hat eine starke Persönlichkeit. Von seinem Aussehen wird in der Geschichte nichts erwähnt. Er hat einen sehr manipulierenden Charakter, da er immer nur davon spricht, anderen ein schönes Leben zu bescheren, ihnen allerdings genau das Gegenteil vermittelt. Deutlich wird dies daran, dass er Faust zu Gretchen bringt, dieser sie jedoch schwängert und dadurch nur Probleme bekommt. Er möchte also nur mit Faust spielen. Mephisto sieht sich selbst als einen Teil von Gott, er erwähnt ihn jedoch nie. Ebenso scheint er nicht viel über Hexerei zu wissen.

Faust scheint trotz seinem Wissenschaftsstudium arm an Wissen zu sein und begehrt immer noch nach neuem Wissen und nach der Antwort auf der Frage des Sinns des Lebens. Er strebt stets nach Glück und Freiheit, weshalb er sich auf den Pakt Mephistos einlässt. Dies macht ihn schwach und unsicher. Man sieht, dass er trotz seiner starken Persönlichkeit und seiner großen Überzeugung alles zu wissen, eine große Schwäche für Liebe und Zuneigung hat und er sich in manchen Situationen extrem emotional zeigt. Der Selbstmordgedanke verdeutlicht dies. Dass er Gretchen geschwängert hat macht zudem klar, dass er keine Verantwortung hat.

Gretchen repräsentiert das kleine überschaubares Bürgerleben. Sie ist ein naives, liebes und gläubiges Mädchen, das keinem etwas Böses will. Sie denkt nicht über das Leben nach, merkt jedoch sofort, dass Mephisto etwas im Schilde führt und nicht das ist, was er vorgibt, zu sein. Im Gegensatz zu Faust ist Gretchen verantwortungsbewusst und ihr wird klar, dass sie eine Sünde begangen hat und nun dafür die Konsequenzen tragen muss. Deshalb akzeptiert sie auch ihre Verurteilung und ihren Aufenthalt im Kerker. Zum Schluss redet sie zu Gott, welcher sie von ihren Sünden befreit. Dabei erkennt sie ihren gerechten Weg.

Der Soldat Valentin ist Gretchens Bruder und tritt in Faust 1 nicht lange auf. Er macht jedoch seine Verärgerung gegenüber Gretchen deutlich klar und auch die gegenüber Faust, als er bemerkte, dass er an der Sünde Gretchens Schuld war.

Auch Marthe ist in Faust 1 eher eine der Nebenpersonen, spielt jedoch auf der Seite Mephistos eine wichtige Rolle. Sie ist Gretchens Nachbarin und Freundin und tritt in dem ganzen Drama nur in drei Szenen auf. Sie scheint gegenüber Gretchen sehr fürsorglich zu sein, da sie ihr bei Faust hilft und ihr Rat gibt. Sie ist sich allerdings oft unsicher, da ihr Ehemann weggelaufen ist und sie nicht weiß, ob er noch lebt. Dabei scheint sie sehr traurig zu sein, in manchen Situationen wird jedoch auch klar, dass diese Trauer nur gespielt sein soll. Sie beauftragt zum Beispiel auch einen Totenschein, damit sie frei ist und eine neue Beziehung mit dem Teufel Mephisto eingehen kann.

Wagner ist Fausts Assistent und Gehilfe und tritt in dem Drama auch nur mit ihm zusammen auf. Wagner wohnt zudem in Fausts Haus. Er strebt ebenso wie Faust nach neuem Wissen, scheint jedoch weniger davon zu haben, als Faust bereits hat. Aus diesem Grund kann er Fausts Unzufriedenheit nicht verstehen.