Blackbird (Matthias Brandt)
Inhaltsangabe / Zusammenfassung
Black Bird von Matthias Brandt geht darauf ein, wie die Jugend selbst wahrgenommen wird. Der Hauptdarsteller ist 15 Jahre alt. Die Handlung spielt in den 70er Jahren der Bundesrepublik. Mehrere biographische Schlüsselereignisse haben zur Folge, dass das Leben von Morten Schumacher aus den Fugen gerät.
Das Leben ist eigentlich ganz normal. Nach der Schule trifft sich Morten Schumacher, genannt Motte, regelmäßig mit seinem Freund Bogi. Es wird ein bisschen Alkohol getrunken und Zigaretten geraucht. Sein bester Freund ist allerdings schon länger nicht mehr dabei. Die Erkrankung an dem Non-Hodgkin-Lymphom, einer Krebsart, schränkt die Freizeitgestaltung erheblich ein. Immer wieder besucht Motte seinen Freund im Krankenhaus und fühlt sich dabei die meiste Zeit hilflos. Die eigenen Eltern üben in solch schwierigen Zeiten eine Funktion aus, die nur wenig unterstützen kann. Nach vielen Jahren der Ehe und glücklichen Kindheit wollen Mutter und Vater nicht mehr zueinander finden. Es scheint, als ob sich die Scheidung kaum noch umgehen lässt und das biografische Schlüsselereignis unweigerlich bevorsteht. Motte bekommt davon aber wenig mit. Er interessiert sich nur für sein eigenes Leben und distanziert sich immer mehr, weil der Konflikt zu Hause allgegenwärtig ist.
Wie für sein Alter typisch, bemerkt Motte, dass sich sein Körper verändert. Als Jacqueline Schmiedebach eines Tages mit ihrem Hollandrad an ihm vorbeifährt, ist er nicht mehr zu halten. Sie hat ihm vollständig den Verstand geraubt und nimmt nun einen zentralen Bezugspunkt der Handlung ein. Wenn sich Motte selbst versunken mit der Umwelt auseinandersetzt, wird Jacqueline Schmiedebach immer wieder zum Thema gemacht. Mit Freunden spricht man eigentlich nicht über sowas. Um sich ihr zu nähren, ist er aber auf die Unterstützung angewiesen. Endlich mit der Sprache rauszurücken, entspricht dem Konflikt, der sich nicht so leicht bewältigen lässt. Motte schreibt ihr letztendlich einen Brief. Anschließend treffen sie sich im Kino mit einem weiteren, für Motte ungebetenen Gast. Der Kinobesuch endet, indem Motte den Kinosaal verfrüht verlässt, da Jacqueline den Austauschschüler ihres Bruder leidenschaftlich küsst.
Die Eltern platzen buchstäblich in die Handlung herein und nehmen doch wieder eine wichtige Rolle ein. Mit der Scheidung steht der Wohnungswechsel an. Motte soll mit seiner Mutter in einen anderen Stadtteil umziehen, was ihm überhaupt nicht gefällt. Am meisten wird im wohl Bogi fehlen und die Freizeit nach der Schule. Der Handlungsmacht über sein Leben beraubt, verhält sich Motte wieder eher, wie ein Kind und fällt im Alter scheinbar ein ganzen Stück zurück. Die Gefühle spielen verrückt. Er weiß nicht, ob er lieber lachen oder weinen soll. Völlig durcheinander geraten, gibt es niemanden mehr, an den er sich so richtig wenden kann.
In Mottes Leben gibt es keinen richtigen Halt mehr. Ihm ist die Struktur verlorengegangen. Völlig zerrissen, hofft er, dass sich doch noch alles zum Guten wenden wird. Seine Hoffnung erfüllt sich allerdings nicht. Nur ein Dreivierteljahr nach seiner Diagnose, stirbt sein bester Freund Bogi letztendlich doch an seiner Krankheit. Motte droht innerlich zu zerplatzen und versinkt endgültig im Gefühlschaos. Er scheint nun, ganz allein auf der Welt zu sein. Doch dann findet er immer wieder Halt bei seinen Freunden Walki und Jan, dem seinem Sozialkundelehrer Meinhardt, der Schornsteinfegerin-Azubi Steffi, die eine ehemalige Grundschulmitschülerin ist. An seinem größten Tiefpunkt, am gleichen Tag des Todes seines Freundes Bogi, findet er etwas Trost und Verständnis bei dem Bademeister Elvis.
Die Schule und die Eigenart mancher Lehrer, ist immer wieder Thema und Teil des Erwachsenwerdens von Motte und seinen Freunden.
Das Buch “Blackbird” endet damit, dass Steffi, mittlerweile die Freundin Mottes, mit ihrer einfühlsamen Art auf der Trauerfeier und Urnenbeisetzung von Bogi, Motte wieder zum Sprechen bringt, nachdem er sechs Wochen lang kein Wort mehr von sich gegeben hat.