Der Drohnenpilot (Thorsten Nesch)
Über das Buch Drohnenpilot
Das Jugendbuch von Thorsten Nesch “Drohnenpilot” ist für Jugendliche ab 14 Jahre gedacht. Der Autor hat vorher in diesem Genre noch kein Buch herausgebracht. Der “Drohnenpilot” ist ein Science-Fiction Roman für Jugendliche, der überzeugt. Falls Du nun in Deiner Freizeit einen futuristischen Science-Fiction Roman lesen möchtest, hier eine kleine Inhaltsangabe:
Der Jugendroman beschreibt die Geschichte von dem Jugendlichen namens Darius. Darius lebt nicht in unserer aktuellen Gegenwart, sondern in einer Zukunft, die nicht allzu fern scheint. Die Technik ist schon etwas weiter fortgeschritten, als in heutiger Zeit. Diesen modernen Technikfortschritt spürt man auch beim Lesen des Buches. Menschen tragen eine Art “Devices”, Vorrichtungen, mit sich herum. Damit sind sie jederzeit imstande, beispielsweise den Fahrpreis für die Straßenbahn abzubuchen. Es ist aber auch möglich, an eine andere Person seine ganz persönlichen Daten zu übertragen. Im Roman werden auch öffentliche Sicherheitspatrouillen beschrieben. Das geht mit Drohnen vor sich und diese sollen zum Beispiel Einbrüche verhindern. Wie genau dies in einer ferneren Zukunft aussehen soll, beschreibt der Autor jedoch leider nicht. Darius ist ohne Beruf und weiß nicht, was er in der Zukunft beruflich machen soll. Im Roman wird beschrieben, wie er ein Game zu Ende spielt. Im Anschluss bekommt er ein Jobangebot, das er nicht ausschlagen kann. Das Gehalt als Drohnenpilot ist toll und ihm wird auch eine eigene Wohnung in Aussicht gestellt. Darius nimmt das Jobangebot an und hat erstmal keine Bedenken. Doch im Laufe der Zeit läuft ein Drohneneinsatz vollkommen schief…
Zocker und Drohnenpiloten
Darius ist ein Zocker, der gerne Computerspiele spielt und am Computer sitzt. Von der Romanfigur Darius wird im Roman eigentlich nichts Näheres beschrieben. Darius ist 17 Jahre alt, er zockt gerne und seine Mutter ist schon gestorben. Ansonsten wird über Darius eigentlich im Großen und Ganzen nicht viel mehr berichtet. Der Jugendliche spielt ein Computerspiel ganz durch. Danach wird ihm ein Job angeboten. Das Jobangebot nimmt er auch sofort an. Der Job wird als Drohnenpilot beschrieben, womit man erstmal nichts anfangen kann. Es ist ein Job, der sich in der Zukunft abspielt. Darius soll nun selbst Drohnen steuern, wie eine Sicherheitskraft auf Patrouille. Das Angebot für eine Stelle klingt für ihn erstmal verlockend. Darius ist nämlich ohne Job und hat auch keine höhere Schulausbildung. Dieser Beruf, der in der Zukunft spielt, hat jedoch grobe Schattenseiten. Über diese Schattenseiten erfährt Darius aber erst später mehr und wird diese auch am eigenen Leibe spüren.
Videospiele und Zocker
Zu Beginn des Romans erfährt der Leser eigentlich nur, dass der Jugendliche Darius ständig am Zocken ist. Videospiele haben einen großen, unbewussten Einfluss auf die jugendlichen Spieler. Die Computerwelt verschmilzt zu einer Realität, die nichts mit dem wahren gemein hat. Darius geht kaum raus in die Natur, sitzt in der Freizeit nur am Computer. Eines Tages sagt jemand zum Jugendlichen: “Das Militär und die Sicherheitsfirmen suchen ja Typen wie Dich. Zocker wie Du sollen Drohnenpiloten werden. Macht irgendwie Sinn?”. Des Weiteren sagt die Person: “Bildschirmmorde sind fast wie willige Zombies, die am Computer morden und Bildschirmmorde sind sie ja gewohnt. Sowas sucht das Militär ja. Das Militär hält mit die größten Aktienpakete am Spieleentwicklermarkt, die sich mit Bildschirmmorden beschäftigen”.
Die Sprache des Romans ist bildhaft
Im Roman lässt der Autor Thorsten Nesch Darius erzählen. Es ist ein Roman in der Ich-Form. Da er jugendlich ist, kommen auch Begriffe wie “Klamotten” oder “Treter” vor. Im Roman kommen aber auch fachliche Begriffe wie etwa “Konturenflug” vor. Es gibt auch Fachbegriffe wie “hochgezogene Rollenkehre”, was sich mit dem Beruf des Drohnenpiloten beschäftigt. Der Auto bedient sich einer sehr bildhaften Sprache. Die Fachbegriffe werden nicht genau beschrieben. Aber der Leser erkennt durch den Zusammenhang im Roman, was gemeint ist und versteht die Begriffe.
Faszination Drohnen
Mit dem Begriff Drohnen wird eine Faszination für den Leser aufgebaut. Das Thema soll den Leser fesseln und im Lesefluss halten. Die Figuren im Roman werden aber oft nur schemenhaft beschrieben, wie auch die Hauptfigur Darius selbst. Näheres zu den Figuren im Roman erfährt man eher nicht. Darius erzählt im Roman zwar in der Ich-Form, aber es bleibt dennoch eine Art Distanz zum Leser bestehen.
Die Guten im Roman
Beim Lesen des Buches kann man die Verstrickungen und Wendungen fast vorhersehen. Der Science-Fiction Roman ist dennoch spannend geschrieben und es fällt nicht leicht, das Buch aus der Hand zu legen. Der junge Darius hat in seinem Job viele Einsätze zu bewältigen. Diese Einsätze werden von mal zu mal bedenklicher und als Leser bemerkt man eine beklemmende Spannung. In der ersten Zeit im neuen Job, fliegt er noch mit Drohnen ohne Waffen. Nach kurzer Zeit jedoch ändert sich das. Darius muss auch Drohnen fliegen, die Waffen mit sich führen. Die Freundin von Darius heißt Evelyn. Sie ist gegen den Job ihres Freundes und nimmt an Demonstrationen teil. Sie engagiert sich dabei sehr gegen jede Art von Drohneneinsätzen. Die Demonstranten wollen keine Drohneneinsätze oder Drohnenpiloten und werden später auch Opfer dieser Drohneneinsätze.
Darius bekommt durch seine Freundin Evelyn Zweifel an seinem menschenverachtendem Job. Der Autor baut diese Zweifel geschickt im Roman auf. Darius ist in einer Zwickmühle, je mehr Drohneneinsätze er fliegt. Er ist sich nicht mehr sicher, ob er überhaupt auf der guten Seite kämpft. Seine Freundin Evelyn ist sich jedoch sicher. Drohnenpilot ist ein sehr unmoralischer Beruf und für Evelyn steht dies fest.
Fiktion und die Gefahr
Dieses Jugendbuch ist im Genre Science-Fiction geschrieben und liegt in der Zukunft. Es gibt zwar schon Drohnen, aber keine jugendlichen Drohnenpiloten. Der Autor macht in diesem Roman unmissverständlich deutlich, dass Drohnen eine Gefahr sind! Nämlich dann, wenn sie in missbräuchlicher Weise benutzt werden.
Die Geschichte hat einen guten Aufbau und der Stil des Romans lässt sich gut lesen. Evelyn, seine Freundin, ist nicht begeistert vom Beruf von Darius. Sie hat Angst um ihren Freund und auch entsetzt über seine Tätigkeit. Darius selbst hinterfragt seinen Job nicht und der Leser ist am Anfang auf der Seite von Darius. Durch Evelyn ändert sich jedoch die Sichtweise im Roman. Die “heile Welt” des Drohnenpiloten stürzt in sich zusammen. Dem Leser werden durch die Argumente Evelyns die Augen geöffnet. Aber nicht nur der Leser wird am Ende auf Evelyns Seite stehen. Auch Darius wird von Evelyn überzeugt, dass er auf der falschen Seite steht.
Darius weiß am Ende, dass sein Beruf falsch ist. Er will mit einem bewaffneten Drohneneinsatz auf keinen Fall Menschen töten. Bei einem Einsatz wird dem jungen Darius klar, dass es sich um kein Spiel, kein Game am Computer handelt. Hier geht es um echte Menschen und echte Waffen, die töten können. Ein Drohneneinsatz läuft dann auch total schief. Darius sieht am Ende ein, dass der Beruf nicht das ist, was er vorerst dachte. Durch seine Freundin Evelyn wird ihm bewusst, was er eigentlich tut. Darius erkennt schließlich, dass Evelyn recht hatte. Drohnenpilot ist ein unmoralischer Beruf, muss er schmerzlich erkennen.
Der Autor Thorsten Nesch hat mit diesem Jugendroman im Genre Science-Fiction auch recht. Auch wenn manches im Jugendroman vielleicht überzogen dargestellt wirkt. Die Handlung dreht sich um einen unmoralischen Beruf. Und der Leser erkennt, dass der Autor näher an der Realität dran ist, als man wahrhaben will und einem lieb ist.