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Vorgeschichte

Im Kölner Villenviertel Hahn lebt Kim Papen, eine 15-jährige Gymnasiastin, mit ihrer Mutter Susanne, ihrem Stiefvater Heiko Mikulla und Geoffrey, ihrem sechs Jahre jüngeren Halbbruder. Sie kennt ihren leiblichen Vater nur von einem Urlaubsfoto, das 1988 in Plitvice geknipst wurde. Als sie zweieinhalb Jahre alt war, trennten sich ihre Eltern. Ihr Vater, Ronald Papen, hat nie Unterhalt gezahlt. Kurz vor Geoffreys Geburt heiratete Heiko, der es als Investor zu Reichtum gebracht hat, ihre Mutter Susanne. Kim fühlt sich als schwarzes Schaf der Familie. Der ganze Stolz scheint Geoffrey zu sein. An einem Grill-Abend sind drei andere Paare eingeladen. Heiko hantiert mit großer Geste an einem monströsen Grillgerät. Als Geoffrey mit zwei brennenden Gartenfackeln erscheint, greift Kim zur Brennspiritus-Flasche. Ihr Halbbruder steht im nächsten Augenblick in Flammen. Heiko stürzt sich mit seinem Sohn in den Pool, der aufgrund seiner Brandverletzungen im Krankenhaus behandelt werden muss. Kim landet in einer geschlossenen Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Ihre Mutter holt sie nach sechs Wochen ab und sie erfährt, dass noch am selben Tag die Familie zu einer Urlaubsreise nach Miami aufbricht. Jedoch bringt sie ihre Mutter Susanne zum Bahnhof, da Kim die Sommerferien bei Ronald Papen, ihrem leiblichen Vater, verbringen soll.

Sommerferien beim Vater

Ein unscheinbarer Mann holt Kim am Bahnhof mit einer Schrottkiste ab, die den Namen „Papen-Mobil“ trägt und sie fahren in den Stadtteil Meiderich. Dort wohnt er in der Nähe des Rhein-Herne-Kanals in einer Lagerhalle, in der es weder WLAN noch Fernsehen gibt. In der Nachbarschaft befinden sich eine Autowerkstatt, eine Spedition und eine Reihe von Schrottplätzen. In der Lagerhalle, die teilweise als Wohnraum eingerichtet ist, stapeln sich Stoffe und Gestänge für den Bau von Markisen. Bei der Wiedervereinigung habe er die Materialien aus Restbeständen der DDR übernommen. Seit 14 Jahren verkaufe er sie im Ruhrgebiet inklusive Montage und lebenslanger Wartung. Ronald stellt am Abend seine Tochter dem Wirt Kurt und den Stammgästen in „Rosi’s Pilstreff“ vor: dem Frührentner „Oktopus“ (eigentlich ein verarmter baltischer Aristokrat namens Günther Maria von Goddenthow), dem Automechaniker Lütz und Achim von der Spedition. Kim lernt auf einem der Schrottplätze den 14-jährigen Alik kennen, mit dem sie eine Bar baut. Die beiden Jugendlichen betreiben den „Meiderich Beach Club“ mithilfe des Wirts von „Rosi’s Pilstreff“.

Markisen-Geschäfte

Kim beginnt nach einer Woche, ihren Vater im Ruhrgebiet auf seinen Touren zu begleiten. Damit ihr Vater am Wohnungseingang nicht abgewiesen wird, denkt sie sich immer neue Lügen aus wie Warnungen vor Hautkrebs und das Benutzen der Toilette. Obwohl sich Ronald zuerst gegen die Verkaufsstrategien seiner Tochter sträubt, überzeugt ihn schlussendlich der Verkaufserfolg und er akzeptiert die Methoden. Vor allem das Ehepaar Tolksdorf zeigt zuerst ungewohntes Interesse. Hartmut Tolksdorf bietet ein Gegengeschäft an. Statt für die Markise zu bezahlen, würde er Ronald für die Aufnahme in das Vertriebssystem der Firma Sunpower die Gebühr in der Höhe von 1000 Euro erlassen. Dabei geht es um Produkte wie Skinbooster, die man jeden Monat mit enormer Gewinnspanne verkaufen kann. Auf dem Weg zur Toilette bemerkt Kim, dass sich im Kinderzimmer Kartons der Firma Sunpower stapeln. Damit sie ihren Vater aus der Wohnung befreit, simuliert sie Bauchschmerzen.

Lebensbeichte

Kim feiert am 1. August ihren 16. Geburtstag. Sie bringt ihren Vater kurz vor dem Ende der Sommerferien dazu, über die Ereignisse in der Vergangenheit zu reden. Er wuchs gemeinsam mit Heiko, von Kindheit an sein bester Freund, in Beelitz-Fichtenwalde südwestlich von Berlin auf. Sie lernten 1986 Susanne kennen. Der schüchterne Ronald schaffte es nicht, ihr eine Liebeserklärung zu machen. Als er sie und Heiko in flagranti ertappte, fühlte er sich von diesem Zeitpunkt an wie ein fünftes Rad am Wagen.
Ernst Mikulla, Heikos Vater, arbeitete Handwerker in seinem selbstständigen Betrieb. Da er sich weigerte, diesen aufzugeben, war er politisch verdächtig. Auch Ronalds Eltern, ein praktizierendes Ärzte-Ehepaar, waren den Behörden suspekt. Heiko erzählte seinem Freund nach einem gemeinsamen Jugoslawien-Urlaub im Jahr 1988, dass er sich weigerte, einer Aufforderung der Stasi nachzukommen. Er sollte Ronalds Eltern ausspähen. Die Stasi tauchte kurz bei der Familie Papen auf und auch Ronalds Vater war nicht bereit, sich für eine Kooperation zu entscheiden. Schlussendlich stellte sich Ronald als IM zur Verfügung, um seinen Rivalen Heiko auszuschalten und gleichzeitig seine Eltern zu schützen. Heiko gelangte aufgrund der Aussagen in die Untersuchungshaftanstalt Hohenschönhausen. Susanne war darüber nicht informiert und Ronald nutzte die Gelegenheit, ihr die Lüge zu erzählen, dass Heiko in den Westen geflohen sei. Die beiden hatten im Wirrwarr der Gefühle einen One-Night-Stand und Susanne wurde schwanger. Im Juli 1989 kam Heiko frei. Als ihn Ronald in Beelitz sah, erschrak er. Er überredete seine hochschwangere Freundin mit der Lüge, dass aus politischen Gründen seine Verhaftung zu befürchten sei, mit ihm gemeinsam über Ungarn nach Österreich zu fliehen. Susanne brachte dort am 1. August Kim zur Welt.
Mit dem Kind lebten Susanne und Ronald in einer Zweckgemeinschaft in Köln zusammen. Plötzlich tauchte im Jahr 1992 Heiko auf. Er hatte das Stasi-Unterlagen-Gesetz vom November 1991 genutzt, um mehr über seine Akte zu erfahren und entdeckte Ronalds Lügen über ihn. Ronald solle verschwinden oder er würde Susanne die Wahrheit sagen. Er bot ihm eine Lagerhalle mit Warenbestand in Duisburg an. Nach der Wende hatte er das Gebäude und die Markisen günstig übernommen. Jedoch musste er feststellen, dass damit keine Geschäfte möglich waren.

Nachspiel

Kim lässt sich mit gemischten Gefühlen von ihrem Vater zur Familie nach Köln zurückbringen. Susanne und Heiko haben beschlossen, dass sie in Zukunft ein Internat in Süddeutschland besuchen wird. Obwohl Kim zunächst protestiert, schlägt sie Heiko einen Deal vor: Sie ist einverstanden, jedoch muss er zwei Strohmänner nach Duisburg senden, die den gesamten Markisenstoff erwerben. Heiko solle damit die Sitzmöbel seiner neuen mexikanischen Restaurantkette „Fidel Gastro“ überziehen. Im Alter von 52 Jahren stirbt Ronald an Herzversagen. Mit dem Geschäftsanteil an „Fidel Gastro“, den sie von Heiko erhalten hat, finanziert Kim, die inzwischen Schauspielerin geworden ist, den Umbau der Halle, die sie von ihrem Vater geerbt hat. Es entsteht ein Improvisations-Theater und sie vertraut die gastronomische Leitung Alik an, der vor fünf Jahren „Rosi’s Pilstreff“ von Kurt übernommen hat.