Als die Welt uns gehörte (Liz Kessler)

Inhaltsangabe der Kapitel / Kapitelzusammenfassungen

Das Buch “Als die Welt uns gehörte” von Liz Kessle erzählt die Geschichte von drei österreichischen Jugendlichen. Die Gemeinschaft zwischen Elsa, Leo und Max wird unter wachsenden politischen Spannungen auf eine harte Probe gestellt.

Ihre bislang unbeschwerte Freundschaft wurde schließlich gegen Ende der Dreißiger Jahre durch den Anschluss Österreichs an Nazideutschland auseinandergerissen.

Kapitel 1: 1936 – Ein glücklicher Tag

Das erste Kapitel entführt die Leser in das Jahr 1936 nach Wien. Der jüdische Junge Leo Grünberg tritt hier in den Vordergrund.

Leo lebt mit seinen besten Freunden Elsa Bauer und Max Huber in der österreichischen Metropole. Er ist ein lebenslustiger Bursche. Der quirlige Knabe mag es, Bäume zu erklimmen, Zeit mit den zwei Gefährten zu verbringen und die Sorgen der Welt zu vergessen.

Das Leben der schier unzertrennlichen Freunde Elsa, Leo und Max dreht sich so um Spiele und Abenteuer. So feiern sie gerade fröhlich Leos neunten Geburtstag im berühmten Vergnügungspark “Wiener Prater”.

Die drei Kinder fahren natürlich Riesenrad. Innerhalb der Gondel stößt Leo versehentlich eine englische Frau an.

Aus dem zufälligen Kontakt wird mehr. Leos Vater lädt das britische Ehepaar Stewart nach dem Ausflug zu einer zünftigen Sacher-Torte ein.

Beim Kaffee trinken freunden sich die beiden Familien an. Die unerwartete Bekanntschaft wird sich später für Leo und seine Mutter als lebensrettend erweisen.

Ein Foto vom Freundes-Trio auf dem Riesenrad hält die glücklichen Momente aus dem Jahr 1936 fest. Die Fotografie des ausgelassenen Tages wird zum Symbol der engen Jugendfreundschaft und der bald darauf verlorenen Unschuld.

Doch für Leo, Elsa und Max ist die brisante politische Situation in Europa noch weit weg. Die drei sind in ihrer eigenen Welt zuhause, voller Jugendträume und kindlicher Unbeschwertheit.

Kapitel 2: 1937 – Einschneidende Veränderungen

Das zweite Kapitel wechselt die Perspektive und stellt das jüdische Mädchen Elsa in den Mittelpunkt. Elsa lebt noch in einem bessergestellten Milieu – im Unterschied zu Leo.

Sie hat eine herzliche Beziehung zu ihrer Mutter, die sich sehr um die Tochter sorgt. So will die liebevolle Mutter Elsa vor der aufkommenden antisemitischen Gefahr in Wien bewahren.

Elsas Familie spricht inzwischen offen darüber, Österreich zu verlassen. Durch eine Flucht ins Ausland wollen sie der wachsenden Gefahr entkommen. Die rassistischen Entwicklungen machen der gesamten jüdischen Bevölkerung Angst.

Elsa spürt die grassierende Bedrohung deutlich. Sie erlebt die Veränderungen im Umgang mit Juden innerhalb der Schule und Gesellschaft.

Schließlich verbietet Max’ Vater seinem “arischen” Sprössling jeden Kontakt zu den jüdischen Freunden. Die Familie Grünberg erhält indes einen Brief vom englischen Ehepaar Stewart, das sie zuvor im Wiener Prater kennenlernten.

Kapitel 3: 1938 – Elsa in Prag – Max und seine Familie zieht nach München

Das Kapitel 3 schildert anfangs das neue Leben Elsas in der tschechischen Hauptstadt Prag. Zunächst verspricht der Aufenthalt im Exil mehr Sicherheit für die jüdische Familie.

Hingegen erlebt Leo nach Österreichs “Heimkehr ins Reich” zahlreiche Demütigungen in seiner Wiener Schule. Sein Freund Max Huber hat dabei nicht den Mut, sich für Leo einzusetzen.

Max ist der dritte Part im Freundschaftsbund. Er wächst in einer sozialen Umgebung auf, die den Nationalsozialismus unverhohlen unterstützt.

Es gibt Momentaufnahmen, wo Max versucht, die Nazi-Ideen seines Vaters zu hinterfragen. Dennoch empfindet er zunehmend den klaffenden Zwiespalt zwischen sich und seinen jüdischen Freunden.

Der deutschstämmige Max zieht letztlich mit seiner Familie nach München und wird dort zum überzeugten Hitlerjungen.

Kapitel 4: Ende 1938 – Elsa in Prag – Leos Besorgtheit

Elsa lernt in Prag ihre neue beste Freundin kennen – das Mädchen Greta. Max lebt sich am neuen Wohnort in München gut ein und tritt dem Jungvolk der Hitlerjugend bei.

Der deutschnationale Junge zieht Vorteile daraus, kein Außenseiter mehr zu sein. So entwickelt er sich nach längerer Gruppenzugehörigkeit allmählich zum fanatischen “Vorbild”.

Der weitere Verlauf des vierten Kapitels konzentriert sich auf den Jugendlichen Leo.

Leo leidet als Jude zunehmend unter den Auswirkungen der politischen Veränderungen in Europa. Der junge Mann fängt an zu begreifen, dass sein Leben bald nicht mehr wie früher sein wird.

Nach den gewaltsamen Übergriffen während der Reichspogromnacht am 9. November verhaftet die Wiener Gestapo Leos Vater am Folgetag.

Leo und seine Mutter planen darum, nach England zu fliehen. Sie sind hierzu auf die Hilfe des britischen Ehepaars Stewart angewiesen, das sie aus der früheren Begegnung kennen.

Kapitel 5: 1939 – Elsas Misere – Leos Glück

Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Prag treffen die antijüdischen Nazi-Gesetze auch Elsa. Ihre Eltern versuchen, die Tochter durch die Teilnahme an einem internationalen Kindertransport zu retten. Der Versuch missglückt jedoch.

Im fünften Kapitel tritt so die prekäre Situation des Judenmädchens Elsa verstärkt ins Rampenlicht. Das Geschehen beleuchtet näher die Unsicherheit und Angst jüdischer Familien zu dieser Zeit.

Leo und seine Mutter arbeiten unterdessen mit allen Kräften daran, ins sichere England zu gelangen. Durch eine persönliche Einladung seitens der Stewarts bekommen sie glücklicherweise die nötigen Ausreisedokumente.

Max darf an einem Sommercamp der Hitlerjugend teilnehmen. Der ehrgeizige Jugendliche wird dort zum “Besten Jungen des Lagers” gekürt.

Kapitel 6: 1940 – Zwiespältige Gefühle bei Max – Elsas Deportation

Obwohl Max mit Elsa und Leo befreundet ist, wird er rapide in die Propagandawelt der Hitlerjugend hineingezogen.

Max` innere Zerrissenheit zwischen Freundschaft und Naziideologie steht darum im Zentrum des Kapitels. Seine einst innige Beziehung zu den Judenkindern Leo und Elsa wird nach und nach zu einer verblassenden Erinnerung.

Im Jahr 1940 wird Max das Privileg zuteil, seinen aufgestiegenen Nazi-Vater bei der Arbeit innerhalb der Lagerkommandantur des Konzentrationslagers Dachau zu beobachten. Er trifft hier unverhofft auf den inhaftierten Vater Leos.

Währenddessen vertreiben Nazi-Schergen Elsa und ihre Familie aus ihrer schönen Prager Wohnung. Die junge Frau wird bald darauf ins berüchtigte Juden-Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie ein unmenschliches Leben fristet.

Kapitel 7: 1941 – Elsas Dasein im Ghetto Theresienstadt – Leos Leben in England

Mit dem Anbruch des Kriegsjahres 1941 ist es soweit: Elsa Bauer und ihre Familie müssen in das jüdische Ghetto Theresienstadt “umziehen”.

Leo findet in England neue Freunde und bekommt einen Brief von seinem Vater. Max genießt seine wachsende Schlüsselrolle innerhalb des Nazi-Jungvolks.

Kapitel 8: 1942 – Max wechselt zur Hitlerjugend – Der Vater zwingt Max zum Vergessen

Ausgerechnet an seinem Geburtstag zwingt Max` Vater den Jugendlichen, sämtliche Erinnerungsstücke an seine frühere Freundschaft mit Elsa und Leo zu vernichten.

Leo bezieht mit seiner Mutter in England eine eigene Wohnung und lernt beim Kinobesuch auf der Insel seine Jugendliebe Annie kennen.

Kapitel 9: 1943 – Leo und Annie werden ein Paar – Max` Vater wird zum Täter in Auschwitz

Während Leo und Annie im sicheren England glücklich sind, zieht die Familie von Max mit ihrem Jungen ins berüchtigte Vernichtungslager Auschwitz um. Max` Vater erhielt diese Beförderung im Kriegsjahr 1943, als die “Endlösung der Judenfrage” im Nazireich endgültig zur Debatte steht.

Der Sohn des linientreuen Nationalsozialisten trifft im KZ erneut auf den Vater von Leo Grünberg. Das fatale Jahr 1943 führt noch zum fortschreitenden Unglück von Elsa und ihrer jüdischen Familie: Sie alle werden von Theresienstadt nach Auschwitz-Birkenau transportiert.

An der Rampe des Lagers sieht auch Elsa Leo Grünbergs Vater wieder. Sie wird unmittelbar darauf rücksichtslos von ihrer Familie getrennt.

Kapitel 10: 1944 – Das Verhängnis nimmt seinen Lauf – Der Tod von Max und Elsa

Nach ihrem misslungenen Fluchtversuch aus dem Vernichtungslager Auschwitz steht Elsa an der Hinrichtungsstätte direkt Max gegenüber. Max soll als “besondere Auszeichnung und Geburtstagsgeschenk” seine erste Exekutionshandlung an Elsa vollziehen.

Der Sohn des Nazis Huber zögert und will Elsa nicht hinrichten. Als Folge dieser Unentschlossenheit trifft ihn ein tödlicher Schuss von einem Kameraden, als Max gerade einen Schritt auf die zum Tode verurteilte Elsa zugeht.

Mit dem Ziel, das peinliche Geschehen zu vertuschen, erschießen die daneben stehenden Nazi-Schergen auch Elsa. Sie geben vor, dass Max zuerst Elsa erschoss und anschließend sich selbst.

Leos Vater wird von den Mördern gezwungen, beide Leichen wegzubringen. An Elsas Leiche findet er das Foto von den drei jungen Freunden aus dem glücklichen Jahr 1936 im “Wiener Prater”.

Kapitel 11: 1945 – Leos Vater überlebt und besucht seinen Sohn in England

Als glücklicher Überlebender von Auschwitz-Birkenau kommt der Vater des Juden Leo Grünberg nach England.

Er berichtet dem Sohn vom traurigen Schicksal seiner ehemaligen Spielkameraden und Jugendfreunde Elsa Bauer und Max Huber. Leo sieht noch einmal das symbolträchtige Foto vom Riesenrad aus dem verflossenen Glücksjahr 1936.