Als die Welt uns gehörte (Liz Kessler)
Personenbeschreibungen
Das Buch „Als die Welt uns gehörte“ von Liz Kessler erzählt die Geschichte dreier Freunde, deren Leben sich durch den Zweiten Weltkrieg dramatisch verändert hat. Die Geschichte beginnt im Jahre 1936. Zu dieser Zeit genießen die drei Kinder Max, Lukas und Annika in Wien noch ihre unbeschwerte Kindheit. Doch mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten und dem Ausbruch des Krieges zerbricht ihre Freundschaft und ihre Wege trennen sich.
Max ist der Sprößling einer jüdischen Familie und muss deshalb vor den Nazis fliehen. Lukas lässt sich dagegen stark von der Ideologie der Nazis beeinflussen und Annika kämpft mit einer Art innerer Zerrissenheit. Elsa geht ordentlich den Weg der Zeit, indem sie Mitglied in der Hitlerjugend wird.
Jeder dieser Jugendlichen muss sich auf seine Weise persönlichen Herausforderungen stellen, moralisches Dilemma inklusive, denn sie wachsen in einer Welt von Hass und Gewalt auf. Ihre einstmals innige Freundschaft wird durch die äußeren politischen Umstände auf eine harte, zum Teil unüberwindbare Probe gestellt.
Max
Der jüdische Junge lebt zunächst in Wien. Er ist intelligent und auch sehr sensibel. Durch die Machtübernahme der Nazis ändert sich sein Leben dramatisch, denn nun muss er mit seiner Familie fliehen. Dabei ergeben sich etliche Schwierigkeiten. Bemerkenswert ist, wie er trotz all dieser Herausforderungen versucht, mutig und standfest zu bleiben und entschlossen an seinen Freunden festhält.
Lukas
Der österreichische Junge ist nicht nur Max’ Klassenkamerad, sondern auch sein bester Freund. Doch mit der Änderung des politischen Umfeldes gerät ihre innige Freundschaft unter massiven Druck. Lukas gerät zunehmend in den Konflikt, mit seiner Freundschaft zu Max fortzufahren oder sich dem starken Einfluss der Nazis vollends zu beugen.
Annika
Das Mädchen entstammt einer eher wohlhabenden Familie, ist sehr selbstbewusst und hat große Träume. Aber auch Annika kann sich den politischen Veränderungen in Europa nicht entziehen. Ihre Herausforderung besteht jetzt darin, ob sie ihre Freundschaften bewahren kann oder lieber ihren eigenen Weg mit einer Karriere in eine unsichere Welt antritt.
Hannah
Max’ jüngere Schwester versteht die politischen Verändereungen noch nicht so ganz, wenngleich sie natürlich von den Entscheidungen ihrer Eltern betroffen ist. Hannahs Schicksal ist exemplarisch für all jene Kinder, die irgendwie mit der Bedrohung durch Krieg und Verfolgung umgehen müssen.
Max’ Eltern
Während der schwierigen Flucht aus Österreich bemühen sich Max’ Eltern mit aller Kraft, auch noch ihre eigenen Eltern zu schützen. Vor allem geht es Ihnen darum, Stolz und Stärke zu zeigen, um ihren Kindern Max und Hannah ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, obwohl sie selbst manchmal von Angst und Unsicherheit überwältigt werden. Max’ Eltern, aber auch ihre Kinder, müssen in jener dunklen, gefährlichen Zeit ständig schwierige Entscheidungen treffen, wobei sie erfahren, was im Leben wirklich wichtig ist.
Elsa
Auch das deutsche Mädchen Elsa wird durch die politischen Veränderungen erheblich beeinflusst. Sie bewegt sich in den Jugendverbänden der Nazis und ist von den Ideologien dieser Zeit überzeugt. Ihre Sichtweise und ihr Verhalten stehen in Kontrast zu den anderen Figuren. Dies betrifft insbesonders ihre Beziehung zu Max und ihre Entscheidungen, die sie im Verlauf der Geschichte trifft. Elsa ist charakterlich geradezu ein Prototyp jener Jugendlichen, die sich von den falschen Versprechungen der Nazis verführen ließen, was enorme Auswirkungen auf deren Freundschaften und deren ganzes Leben hatte.
Was versucht uns die Autorin Liz Kessle mit ihrem Buch zu sagen?
Liz Kessler weiß, dass politische Ereignisse das Leben von Kindern und Jugendlichen nicht nur beeinflussen, sondern sogar zerstören können. Sie versucht uns allen klarzumachen, wie schnell aus einer scheinbar sicheren, friedlichen Welt eine gefährliche, feindselige Umgebung werden kann, in der die aufgehetzten Menschen massiv gegeneinander vorgehen.
Ein besonderes Anliegen sind Liz Kessle die Kraft von Freundschaft und Menschlichkeit. Freundschaften sind gerade in schwierigen Zeiten von zentraler Bedeutung, sind aber auch oft sehr fragil, insbesondere dann, wenn Vorurteile, Ängste und Hass die Oberhand gewinnen. Die Autorin will uns dazu ermutigen, stets mutig zu sein, für das Richtige einzustehen und uns eben nicht von schlechten Ideologien manipulieren zu lassen.
Die Leser ihres Buches werden dazu angeregt, über den Wert von Mitgefühl und Toleranz nachzudenken, vor allem in solchen Zeiten, wenn unsere angestammten Werte bedroht werden. Das Buch zeigt auf, wie leicht sich Menschen durch beliebige Ideologien beeinflussen lassen, es zeigt uns aber auch, dass es immer eine Wahl gibt, ob Du dem Hass verfällst oder Dich in jeder Situation von Menschlichkeit leiten lässt.