Der große Sommer (Ewald Arenz)
Personenbeschreibungen
Friedrich Büchner
Friedrich Büchner, von Freunden und Familie oft Frieder genannt, ist der Hauptprotagonist des Romans „der große Sommer“ von Ewald Arenz. Friedrich ist Anfang der 80er Jahre 15 Jahre alt und wächst mit seiner Familie in Süddeutschland auf. Er ist das älteste von insgesamt sechs Kindern und hat zu seinen Eltern und Geschwistern, insbesondere aber zu seiner ein Jahr jüngeren Schwester Alma, ein enges Verhältnis.
Aufgrund schlechter Leistungen in Latein und Mathematik schafft Friedrich die Versetzung von der neunten in die zehnte Klasse nicht und muss in die Nachprüfung. Er erfährt, dass er einen Teil der Sommerferien bei seinem Großvater verbringen muss, um sich auf die Nachprüfung vorzubereiten, während der Rest seiner Familie in den Urlaub fährt. Auch Alma bleibt in der Heimatstadt, da sie in den Ferien im Pflegeheim arbeitet. Die Aussicht, Zeit mit dem Großvater verbringen zu müssen, ist für Friedrich alles andere als erfreulich, da er den distanzierten und furchteinflößenden Stiefvater seiner Mutter Regina als kalt und unnahbar in Erinnerung hat. Bis zu seinem zehnten Lebensjahr musste er den Großvater – Professor Walther Schäfer – sogar siezen.
In den letzten Tagen vor den Ferien lernt Friedrich im Schwimmbad bei regnerischem Wetter die etwa gleichaltrige Beate Endres kennen, während er auf dem 7,5 Meter Sprungturm steht. Beate fasziniert Friedrich vom ersten Augenblick mit ihren dunklen Haaren, den grünen Augen und ihrem flaschengrünen Badeanzug – so sehr, dass er in den folgenden Tagen versucht, sämtliche Familien mit dem Namen Endres aus dem Telefonbuch abzutelefonieren, um Beate wiederzusehen. Später wird er sogar feststellen, dass diese Begegnung auf dem Sprungturm die Liebe auf den ersten Blick war und erstaunliche Parallelen zu dem Kennenlernen und der Beziehung seiner Großeltern hat.
Auf der Suche nach Beate erhält Friedrich Hilfe von seinem besten Freund Johann Lohmann, mit dem er in eine Klasse geht, sowie Alma. Das Vorhaben gelingt, und zusammen erleben Friedrich, Beate, Alma und Johann einen unvergesslichen Sommer.
Friedrich hat lange Haare und trägt oft schwarze Kleidung. Er liebt es zu lesen, ist ein guter Läufer und ein noch besserer Beobachter. Er hat ein besonderes Talent dafür, atmosphärische Stimmungen zu beschreiben und auf sich wirken zu lassen.
Auf der Schwelle zum Erwachsenwerden empfindet er sich selbst in manchen Situationen – besonders aber im Umgang mit Beate – als unbeholfen und ungeschickt. Gleichzeitig ist er aber auch mutig und bestrebt, das richtige zu tun, selbst wenn es ihn Überwindung kostet.
Die Zeit, die er beim Großvater und seiner Großmutter Nana verbringt, verändert seine Sicht auf den Großvater für immer.
Beate Endres
Beate Endres ist ein hübsches Mädchen mit dunklen Haaren und grünen Augen, das zusammen mit ihrer Mutter aufwächst. Ihr Vater ist Brasilianer und hat die Familie verlassen, als sie noch ein Kleinkind war. Bis zu jenem Zeitpunkt, als sie mit Friedrich, Johann und Alma diesen besonderen Sommer erlebt, hatte sie bis auf gelegentliche Postkarten nichts von ihrem Vater gehört.
Beate und Friedrich kommen sich schnell näher und erleben miteinander eine zarte, aber auch intensive Liebesbeziehung sowie erste sexuelle Erfahrungen. Beate ist ein selbstbewusstes Mädchen, das auch zu Alma und Johann eine freundschaftliche Beziehung aufbaut, so dass die vier viel Zeit zusammen verbringen und dadurch ein enges Band untereinander knüpfen.
Kurz nach dem Bestehen der Nachprüfung erzählt Beate Friedrich, dass ihr Vater sich bei ihr gemeldet hat und sie eingeladen hat, sechs Wochen bei ihm in Brasilien zu verbringen.
Viele Jahre später, als Friedrich wie jeden Herbst ein bestimmtes Grab besucht und darüber nachdenkt, dass jener Sommer sein Leben und seinen Werdegang geprägt hat, gesellt sich auch Beate zu ihm und es wird deutlich, dass sie immer noch miteinander verbunden sind, wenngleich nicht klar wird, in welcher Beziehung sie zueinander stehen.
Professor Walther Schäfer (Großvater)
Der Großvater, Professor Walther Schäfer, ist ein auf den ersten Blick unnahbarer Mann, der nicht nur streng mit sich selbst ist, sondern auch zu anderen. In jeder Hinsicht diszipliniert und respekteinflößend ist der wortkarge Leiter des bakteriologischen Instituts ein Mann, dem alle in seiner Umgebung Respekt zollen, vor allem aber sein Enkel Friedrich. Dieser erkennt während der Sommerferien, die er beim Großvater und Nana verbringt, dass unter den vielen harten Schichten, die er um sich aufgebaut hat, ein empfindsamer Mensch steckt, der Friedrich liebt und ihn auf vielfältige Weise unterstützt. Vor allem hilft er ihm durch das Vermitteln seiner Lebensweisheiten, die Welt zu begreifen und Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten zu entwickeln.
Johann Lohmann
Johann Lohmann ist Friedrichs bester Freund und verbringt fast jeden Tag der Ferien mit ihm, Alma und Beate. Er ist ein talentierter Musiker, der gegen seinen als spießig empfundenen Vater rebelliert. Sein Auftreten ist immer selbstbewusst und impulsiv – manchmal so sehr, dass er sich in waghalsige Situationen stürzt, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. In den Ferien verbringt er einige Zeit mit seinen Eltern am Gardasee, bis sein Vater in diesem Urlaub völlig überraschend verstirbt. Nach außen tut Johann so, als würde ihn der Tod des Vaters nicht berühren, aber schnell wird klar, dass dieses Ereignis ihn so erschüttert hat, dass er eine Psychose entwickelt. Seine Freunde stehen ihm nach einer heftigen Auseinandersetzung und dem kurzzeitigen Auseinanderdriften der Gruppe zur Seite – unterstützt vom Großvater, der dafür sorgt, dass Johann eingewiesen wird und die Hilfe erhält, die er benötigt.