Tschick (Wolfgang Herrndorf)
Inhaltsangabe / Zusammenfassung
Inhaltsangabe: “Tschick” von Wolfgang Herrndorf
Der Jugendroman Tschick wurde von Wolfgang Herrndorf geschrieben. Er handelt von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen dem 14 jährigen Ich-Erzähler Maik und dem jugendlichen russischen Spätaussiedler Andrej Tschichatschow, der den Spitznamen Tschick trägt.
Das Buch erschien im Jahr 2010 im Rowohlt Verlag und wurde sowohl in Deutschland als auch in vielen anderen Ländern zu einem Bestseller. Tschick erschien in 25 Ländern.
Wolfgang Herrndorf gewann mit seinem Roman zahlreiche Preise, darunter zum Beispiel den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Im Jahr 2016 erschien ein Kinofilm, der auf der Handlung des Buchs basiert.
Weiters gibt es ein Theaterstück und eine Opernversion über die Geschichte von Maik und Tschick.
Handlung
Der 14-jährige Maik Klingenberg lebt mit seiner Familie in Marzahn, einem Stadtteil des damaligen Ost-Berlin und geht in die achte Klasse eines Gymnasiums. Maiks Eltern sind wohlhabend, die Verhältnisse sind jedoch trotzdem zerrüttet. Maiks Vater ist ein gescheiterter Immobilienunternehmer, der seine Frau mit seiner Assistentin Mona betrügt. Seine Mutter ist Alkoholikerin, sie macht immer wieder Entziehungskuren, die jedoch keinen Erfolg zeigen. Die Ehe der Eltern ist von vielen Streitigkeiten geprägt.
In der Schule ist Maik ein Außenseiter, er gilt als langweilig. Daher wird er auch nicht zur Geburtstagsfeier seiner Mitschülerin Tatjana eingeladen, in die er heimlich verliebt ist.
Als der russische Spätaussiedler Tschick in Maiks Klasse kommt, freunden sich die beiden unterschiedlichen Jugendlichen an. Tschick kommt aus schwierigen sozialen Verhältnissen, er wirkt verwahrlost und erscheint des öfteren betrunken zum Unterricht.
Durch sein Verhalten und sein Äußeres wird er auch zum Außenseiter in der Klasse, auch er wird nicht zur Geburtstagsparty von Tatjana eingeladen.
Zu Beginn der Sommerferien steht Tschick plötzlich mit einem gestohlenen Auto vor Maiks Haustür und schlägt ihm vor, zusammen in die Walachai zu Tschicks Großvater zu fahren. Maik ist zu diesem Zeitpunkt alleine zu Hause, sein Vater ist mit seiner Geliebten auf Urlaub und seine Mutter ist wieder einmal auf Entzug. Da er die Ferien nicht allein verbringen will, sagt er nach kurzem Zögern zu und die beiden Jugendlichen fahren los, ohne zu wissen, wo sie überhaupt hinfahren müssen.
Bevor sie aufbrechen, fahren sich noch zu Tatjanas Geburtstagsfeier und Maik übergibt ihr das Geschenk, dass er für sie vorbereitet hat.
Maik und Tschick landen zunächst irgendwo in einem kleinen Dorf, wo sie eine Frau mit fünf Kindern kennenlernen. Als ihre Irrfahrt weitergeht, kommen sie zu einer Müllkippe. Dort treffen sie auf das gleichaltrige Mädchen Isa Schmidt, die sich auf der Müllkippe herumtreibt. Sie teilt den beiden mit, dass sie gerne nach Prag zu ihrer Schwester fahren möchte. Gemeinsam fahren die drei Jugendlichen weiter. An einem Stausee angekommen, werfen die beiden Jungs Isa ins Wasser, da sie nach ihrem Aufenthalt auf der Müllkippe stinkt. Als sie sich auszieht, bewundert Maik ihren nackten Körper und die Liebe zu Tatjana gerät in den Hintergrund. Später kommt es auch zu einem ersten Kuss zwischen den beiden.
Am nächsten Tag steigen die drei auf einen Berg, Tschick schnitzt ihre Initialen in den Fels und sie versprechen sich, dass sie sich in 50 Jahren wieder an diesem Platz treffen werden.
Auf einem Parkplatz sieht Isa einen Reisebus und beschließt, mit diesem weiterzufahren, da sie denkt, so schneller nach Prag zu kommen. Sie verabschieden sich und die beiden Jungs fahren alleine mit ihrem gestohlenen Auto weiter.
Sie kommen zu einem Braunkohleabbaugebiet und treffen dort auf auf den letzten verbliebenen Einwohner Horst, der zunächst mit einem Luftdruckgewehr auf sie schießt, sie dann jedoch auf ein Getränk einlädt und aus seinem Leben erzählt.
Bei der Weiterfahrt kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Das Auto überschlägt sich und bleibt auf dem Dach liegen, die beiden Jungs bleiben jedoch unverletzt. Eine Frau, die den Unfall beobachtet hat, kommt mit einem Feuerlöscher angelaufen und möchte helfen. Dabei lässt sich den Feuerlöscher auf Tschicks Fuß fallen. Der Fuß wird verletzt und die Frau bringt die beiden ins Krankenhaus. Es stellt sich heraus, dass der Fuß von Tschick gebrochen ist.
Vom Krankenhauszimmer aus sehen die beiden, dass ihr Auto geborgen und vor dem Krankenhaus stehengelassen wird. Sie fliehen aus dem Krankenhaus und schaffen es, mit dem schrottreifen Auto weiterzufahren. Da der Fuß von Tschick eingegipst ist, kann dieser nicht fahren, so setzt sich Maik ans Steuer und Tschick gibt ihm Anweisungen, was er tun soll. Während der Fahrt gesteht Tschick, dass er schwul ist. Maik erzählt von seinen Gefühlen, die er für Isa entwickelt hat.
Es kommt zu einem weiteren Unfall, wieder bleiben beide unverletzt, das Auto ist nun jedoch komplett schrottreif.
Auf Grund des Unfalls und da die beiden das Auto gestohlen haben, kommt es zu einer Gerichtsverhandlung. Sowohl Maik als auch Tschick geben an, dass sie Schuld an dem Unfall sind. Maik wird zu 30 Stunden Sozialarbeit verurteil und Tschick muss in ein Heim. Die beiden dürfen vier Wochen keinen Kontakt zueinander haben.
Der Roman endet damit, dass die Schule nach den Ferien wieder beginnt. Auf Grund der Ereignisse in den Ferien ist Maik nun nicht mehr der Langweiler, sondern seine Mitschüler, vor allem Tatjana, interessieren sich plötzlich für ihn.
Maiks Vater hat die Familie verlassen und ist mit seiner Geliebten, Mona, zusammengezogen.
Maik bekommt einen Brief von Isa, die ihm mitteilt, dass sie ihn in Berlin besuchen möchte. Außerdem endet die Kontaktsperre und Maik darf Tschick im Heim besuchen.
Fazit und Kritik
Das Buch ist aus der Sicht des Ich-Erzählers Maik geschrieben, die Geschichte beginnt damit, dass Maik nach dem Unfall auf dem Polizeirevier der Autobahnpolizei sitzt. Dort wird er ohnmächtig und befindet sich später im Krankenhaus. So erfährt der Leser bereits am Beginn des Buches, wie die Erzählung endet.
Die Geschichte, die sich innerhalb einer Woche abspielt, wird in einer Rückblende im Stil eines Roadmovies erzählt.
Dem Autor Wolfgang Herrndorf gelingt es, eine Sprache zu verwenden, die die Jugendsprache dieser Zeit authentisch widerspiegelt, ohne peinlich oder aufgesetzt zu wirken.
Die Geschichte rund um Maik und Tschick ist sowohl unterhaltsam und bringt den Leser zum Schmunzeln, sie regt jedoch auch zum Nachdenken an.