Herzsteine (Hanna Jansen)

Kapitelzusammenfassung

Das Buch ist in zwei Teile geteilt. Der erste Teil des Buches spielt auf Sylt. Die Handlung auf Sylt wird von einer anderen Geschichte unterbrochen: Nkulikiyinka erzählt ihre Lebensgeschichte und spricht dabei jemanden direkt an. Später stellt sich heraus, dass es sich dabei um Fe, Sams Mutter handelt, die Sam ihre Geschichte erzählt.

Im zweiten Teil des Buches reist Sam mit seinem Vater nach Ruanda. Zu dieser Zeit schreibt Sam seine Erlebnisse für Enna in ein Tagebuch.

Kapitel 1
Sam zieht mit seinen Eltern nach Sylt. Auf der Insel zieht sich seine Mutter Fe immer weiter zurück. Als das Gespräch bei einem Abendessen mit Peter, einem Studienfreund von Sams Vater Luk, auf die Krankheit Rachitis zu sprechen kommt, murmelt Fe etwas von ihrer Schwester und verlässt den Tisch.

Sam telefoniert mit seinen Freunden Jan und Olli. Er ist traurig, dass er nicht mehr an ihrem Leben teilhat.

Fes Geschichte
Das erste Kapitel beginnt damit, dass jemand berichtet, wie die Kuh Kanama tot aufgefunden wurde. Im weiteren Verlauf erzählt diese Person ihre Lebensgeschichte.

Nkulikiyinka hatte zwei ältere Schwestern (Ingabire sechs und Umehire acht Jahre älter). Sie war ein wildes Kind und bekam von ihrem Vater, zu dem sie ein sehr gutes Verhältnis hatte, den Spitznamen Inyana, (Kälbchen), da sie immer rum sprang und nicht still sein konnte. Sie durfte ihrem Vater mit den Kühen helfen. Kanama, eine der Kühe, wurde ihre Lieblingskuh, da sie nach ihrem Geburtsmonat August getauft war.

Kapitel 2
Sam erlebt seinen ersten Schultag. Er bekommt einen Platz neben Enna, die ebenfalls neu an der Schule ist. Enna wird von den anderen ausgegrenzt. Dies scheint mit ihrer Mutter zu tun zu haben. Sam weckt das Interesse von seinen Mitschülerinnen Julia und Nadine, die auf ihn stehen. Sam hat allerdings kein Interesse an den Mädchen. Bei der Wahl zur Klassensprecherin ergreift Sam für Enna Partei, als diese von Nadine doof angemacht wird. Enna spricht Sam darauf an und ist zunächst wütend. Als Sam er ihr erklärt, dass er das Verhalten von Nadine unfair fand, ist es okay.

Fes Geschichte
Nkulikiyinkas Vater starb, als sie drei Jahre alt war. Er kam eines Tages nicht mehr nach Hause. Am nächsten Tag floh sie mit ihrer Mutter und ihren Schwestern. Sie versteckten sich bei einer Nachbarin. Sie mussten im Versteck ausharren und durften sich nicht bewegen. Eines Tages durften sie ihr Versteck verlassen. Das Land hatte einen neuen Präsidenten und Nkulikiyinka lief fröhlich nach draußen. Dort fand sie die Kuh Kamana tot auf. Sie sah auch, dass alle Kühe abgeschlachtet worden waren. Sie erfuhr, dass ihr Vater schwer verwundet in den Fluss geworfen worden war und ertrunken ist.

Kapitel 3
Sam fühlt sich zu Enna hingezogen. Zufällig treffen sie sich bei den Hünengräbern und anschließend gehen sie zu Enna nach Hause. Ennas Mutter ist Heilerin. Von ihr weiß Enna, dass der herzförmige Stein, den Sam am Strand gefunden hat, ein Herzstein ist. Laut Ennas Mutter wohnt in ihm die Kraft der Erde, mit der man in Verbindung bleiben muss, damit es einem gut geht. Zu jedem Menschen gehört ein bestimmter Stein. Wenn man einen findet, fängt etwas Neues an. Obwohl Sam zunächst skeptisch ist, was die Heilmethoden von Ennas Mutter betrifft, verteidigt er Ennas Mutter, als er sich mit seinem Vater darüber unterhält.

Die Stimmung zu Hause wird für Sam immer unerträglicher. Sein Vater ist unglücklich und seine Mutter zieht sich zurück. Als er ein weiteres Mal zu Enna fährt, küssen sich die beiden und Sam vertraut sich Enna an. Er erzählt, dass etwas mit seiner Mutter, die aus Runada stammt, nicht stimmt und er sich Sorgen macht. Sam lernt Ennas Mutter Helen kennen.

Fes Geschichte
Als Nkulikiyinka ungefähr acht ist, hatte ihre Mutter eine Stelle bei Bazungus, einem Arzt und seiner Frau Elizabeth. Nkulikiyinka ging nach der Schule mit in deren Haus und half beim Putzen. Eines Tages erklärte Elizabeth, dass Nkulikiyinka zu jung für diese Arbeit sei, und nahm sich ihrer an. Sie spielet mit ihr und gab ihr Bücher zu lesen.

Von Munyemana, einem Freund, hat Nkulikiyinka ein Spiel, in dem nacheinander fünf Steine in die Luft geworfen und wieder gefangen werden müssen, gelernt. Da Sam sich am Strand an dieses Spiel erinnert, wird deutlich, dass es sich bei Nkulikiyinka um Sams Mutter Fe handelt.

Kapitel 4
Sam und Enna sind ein Paar. Nach Schulschluss treffen sie sich regelmäßig am Strand.

Sams Vater berichtet Sam und Fe, dass er auf der Insel einen festen Job haben könnte, sollten sie nach dem Probejahr auf der Insel bleiben wollen. Sam ist sauer, da sein Vater sich offensichtlich nicht an die Absprache des Probejahres hält und es seiner Mutter egal ist. Als Sam, der zuvor für seine Hausaufgaben zu Sturmfluten recherchiert hat, erwähnt, dass es auf der Insel gefährlich ist, da bei Inselkatastrophen hunderttausend Menschen auf einmal gestorben sind, wird seine Mutter blass und geht ohne ein Wort weg.

Sam fährt erneut zu Enna. Diese weist ihn jedoch an der Tür ab und erklärt, dass Helen eine Patientin hat und er darum nicht hereinkommen kann. Als sie sich verabschiedet haben, schaut Sam heimlich durchs Fenster und beobachtet Helen mit ihrer Patientin.

Fes Geschichte
Nkulikiyinka erhielt den Namen Felicitas. Sie erzählt von ihren verschiedenen Namen und dass sie eine „solche“ war, sich selbst aber erst viel später so gesehen hat.

Als Fe zwölf Jahre alt war, ging sie auf ein privates Gymnasium. Eines Tages begegnete sie auf dem Weg zur Schule drei Jungs, die sie belästigten und sie anfassten, da sie eine „solche“ war. Fe konnte sich befreien und rannte davon. Sie erzählte niemanden von dem Vorfall und gab sich selbst die Schuld daran. Fe hat sich lange nicht für Jungs interessiert. Mit Munyemana war sie lange Zeit lang brüderlicher befreundet. Seit dem Vorfall mit den anderen wollte er jedoch, obwohl er nichts davon wusste, nichts mehr mit ihr zu tun haben. Fe vermisste ihn sehr.

Kapitel 5
Es ist Herbst und stürmt. Am Abend bemerkt Luk, dass Fe nicht zu Hause ist. Sam und sein Vater machen sich Sorgen. Sie suchen nach Fe und verständigen die Polizei. Während die beiden zu Hause sitzen und darauf warten, dass sie etwas von Fe hören, erfährt Sam vom Völkermord in Ruanda. Was genau seine Mutter erlebt hat, weiß der Vater auch nicht. Kurz nach ihrer Ankunft in London lernte Fe Luk kennen. Sams Vater erzählt davon, wie sie sich kennengelernt haben. Später wird Fe von Helen nach Hause gebracht. Sam erfährt, dass seine Mutter seit mittags bei ihr war, und ist sauer, dass Helen nicht Bescheid gegeben hat. Diese erklärt, dass Fe dies selbst hätte tun können, wenn sie gewollt hätte. Als Sam die Küche betritt, in der seine Eltern sitzen, erklärt seine Mutter gerade, dass sie alleine nach Ruanda muss.

Fes Geschichte
Fe traf Munyemana kurz vor ihrem Schulabschluss auf der Hochzeit ihrer Schwester wieder. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen und wollte ihn für sich gewinnen. Er hatte jedoch bereits eine Freundin. Nach ihrem Schulabschluss ging sie für ein Jahr als Au-pair nach London. Am Anfang hatte sie Schwierigkeiten, sich einzuleben, konnte sich aber schließlich anpassen. Fe erwähnt, dass ihre Schwester, deren Mann, die Kinder, Munyemana, ihre Mutter und ihre andere Schwester sowie weitere Hochzeitsgäste nicht mehr leben. Zudem erzählt sie, dass sie nach der Geburt von Sam glücklich war. Dadurch wird deutlich, dass Sam der Adressat ist, den sie die ganze Zeit anspricht.

Transition
In dem Kapitel Transition kreuzen sich die Wege von Fe und Sam in ihrer jeweiligen Geschichte am Flughafen Brüssel. Sam ist von dort auf dem Weg nach Ruanda zu seiner Mutter, die mittlerweile seit einem halben Jahr dort ist. Fe erzählt von ihrer Flucht zu Beginn des Völkermordes. Ihr Flug ging damals von Afrika nach Brüssel.

Im Hotel in Brüssel, im Taxi zum Flughafen und im Flugzeug erinnert Sam sich an das letzte halbe Jahr. Luk hat sich große Mühe gegeben, den Haushalt gut zu führen, ist jedoch immer stiller geworden. Weihnachten haben Sam und sein Vater in Hamburg verbracht, allerdings in einem Hotel, da ihr Haus untervermietet ist. Bei einem Treffen mit seinen Freunden Jan und Olli hat er gemerkt, dass er sich von ihnen distanziert hat.

Sam ist traurig, dass die Zweisamkeit von ihm und seinem Vater demnächst vorbei ist, freut sich aber auch sehr auf das Wiedersehen mit seiner Mutter.

Die letzte Nacht vor ihrer Abreise hat er bei Enna verbracht. Enna ist die Einzige, die weiß, wie Sam sich wirklich fühlt. Zum Abschied hat sie ihm ein Tagebuch geschenkt, in dem er alles für sie aufschreiben soll.

Fe wohnt bei einer ehemaligen Nachbarin in Kigali und unterrichtet deren Enkel in Englisch. Sam hat in den letzten Monaten nur wenig Kontakt zu ihr gehabt. Sie hat ein paar Mal angerufen, um zu fragen, wie es zu Hause läuft, aber nie etwas von sich erzählt. Von Helen hat Sam erfahren, dass seine Mutter auf der Suche nach einer Inyana ist.

Fes Geschichte
Zu Beginn des Völkermordes lebte Fe in Kigali. Sie sah zerhackte Körper und Schwerverletzte auf der Straße. Über den Süden floh sie aus der Stadt. Zunächst blieb sie ein paar Tage bei einer Freundin in Butare, einer Stadt im Süden von Ruanda. Dort wurde noch nicht gemordet. Ein Freund ihrer Freundin brachte sie schließlich über die Grenze nach Burundi. Dort flog sie von Bujumbara nach Brüssel. Ihre Schwestern und ihre Mutter hat sie ohne Abschied zurückgelassen. Als sie das Land verließ, war es „bereits ein Schlachthaus, das in seinem Blut ertrank.“

Die grausamen Bilder von den Straßen Kigalis verfolgen sie bis nach Europa. Zudem quält sie die Frage, warum sie überlebte und ihre Mutter und Schwestern sterben mussten.

Teil 2

Kapitel 1
Sam und sein Vater landen in Ruanda. Sam ist gespannt auf das Wiedersehen mit seiner Mutter. Dies verläuft jedoch sehr kühl. Sam ist zudem davon ausgegangen, dass Fe mit ihnen im Hotel wohnen wird und ist enttäuscht und wütend, als er erfährt, dass seine Mutter dies nicht tun wird. Am nächsten Morgen schreibt er für Enna ins Tagebuch. Er erzählt von dem enttäuschenden Wiedersehen mit seiner Mutter und dass er es nicht hinnehmen will, dass seine Mutter ihn und seinen Vater so abweisend behandelt.

Kapitel 2
Sam und sein Vater haben Kigali erkundet. Sie lernen das moderne Kigali kennen – mit gläsernen Gebäuden, Cafés und Internetcafés – in dem sich viele Geschäftsmänner aus Asien und Europa aufhalten. Sie sehen aber auch das arme Ruanda: Mütter, die mit ihren Babys am Straßenrand sitzen und betteln, Kinder, die ungeachtet des Verkehrs auf der Straße mit Verpackungsmaterial als Spielzeug spielen.

Sam und sein Vater besuchen das neue zu Hause ihrer Mutter. Sie lebt in einem kleinen Haus ohne Toilette, Küche, Strom und fließendem Wasser. Sam hat Mühe, sich vorzustellen, dass seine Mutter jetzt so lebt und versteht nicht, warum sie dies tut. Fe lebt mit einer Frau, die sie Mama Munyemana nennt und die Sam Oma nennen soll, zusammen. Auch der Enkel der alten Frau wohnt in dem Haus. Er heißt Jean-Claude und ist zwei Jahre älter als Sam.

Sam berichtet Enna, dass er sich dort nicht sehr wohl, sondern sehr fremd gefühlt hat. Vor allem ist seine Mutter ihm so fremd und ganz anders als Sam sie bisher kannte.

Kapitel 3
Sam besucht seine Mutter im Waisenhaus, in dem sie arbeitet. Er ist verwirrt, dass die Kinder sie mit Mama Jean-Claude ansprechen.

Enna berichtet er später, was er im Waisenhaus erlebt und gesehen hat (eng beieinanderstehende Betten, dünne Mädchen mit kahl geschorenen Köpfen, kein Spielzeug). Er berichtet auch davon, dass er nach dem Besuch im Waisenhaus das erste Mal mit seiner Mutter alleine war und er ihr einige Fragen stellen konnte, die ihn, seitdem er in Ruanda ist bzw. seit dem Besuch im Waisenhaus beschäftigten.

Kapitel 4
Sam ist mit seinen Eltern in einem Restaurant. Seine Eltern geben sich Mühe, sich zu unterhalten, kommen aber über Small Talk nicht hinaus. Als Sam vom Buffet zurückkommt, bekommt er mit, dass sich seine Eltern über die momentane Situation unterhalten. Sam will sich raus halten. Er lässt sich von einem Kellner bei seinen Eltern entschuldigen und verabredet sich mit Jean-Claude. Die beiden gehen in eine Disco.

Sam berichtet Enna, dass sein Vater eine Rundreise durchs Land angetreten hat und er darum in den letzten Tagen viel Zeit bei seiner Mutter, Jean-Claude und Mama Munyemana verbracht hat. Sam leidet darunter, dass seine Mutter ihm gegenüber so kalt ist. Er wünscht sich, dass seine Mutter ihn bittet, bei ihr zu wohnen und würde dies, trotz des ärmlichen Hauses, tun.

In einem weiteren Tagebucheintrag berichtet Sam Enna von Kinyarwanda, der Sprache seiner Mutter.

Kapitel 5
Sam geht mit Jean-Claude auf dem größten Markt der Stadt shoppen. Sam ist als Bazungu, wie die Einheimischen Menschen mit heller Hautfarbe nennen, ein begehrter Kunde und wird von vielen Händlern umlagert. Jean-Claude gibt die Suche nach einem T-Shirt für sich selbst darum genervt auf. In einem anderen Teil des Marktes nehmen sie sich einen Einkaufsführer, der sie zum Händler mit den preiswertesten Hosen bringt. Dort kauft Sam für wenig Geld eine neue Hose.

Im Lebensmittelteil des Marktes, auf dem sie noch Reis und Zucker kaufen sollen, macht Sam Fotos vom Markt. Auf einmal wird er verprügelt und ihm wird die Kamera entrissen. Jean-Claude kann schließlich vermitteln, dass Sam seine Kamera wiederbekommt, aber die beiden Jungs, die ihn angegriffen haben, die Speicherkarte behalten können.

Enna berichtet er, dass die Leute in Ruanda denken, dass die Bazungus die Bilder irgendwo verkaufen und viel Geld dafür bekommen. Außerdem misstrauen sie Fotos, da sie glauben, dass mit Fotos ihre Seele gefangen wird. Sam macht sich Gedanken darüber, wer er eigentlich ist. In Deutschland fällt er wegen seiner dunkleren Hautfarbe auf, in Ruanda wegen seiner helleren. In einem Nachtrag erzählt er Enna, dass er ein Mädchen namens Claire kennengelernt hat, die in seinem Hotel arbeitet und mit der er sich manchmal unterhält. Er berichtet von ihrem Arbeitstag und ihrem Verdienst.

Kapitel 6
Sam besucht mit Jean-Claude Gisozi, die Erinnerungsstätte für den Völkermord. Dort sollen 250.000 Menschen begraben sein, darunter Fes Familie und auch die Mutter und Schwestern von Jean-Claude sowie sein Vater Munyemana. Sam ist tief beeindruckt und kann die Tränen kaum zurückhalten. Vor allem das Schicksal der getöteten Kinder nimmt ihn sehr mit.

Enna erzählt er später, dass er begriffen hat, dass die Geschichte des Völkermordes auch ihn etwas angeht.

Kapitel 7
Sam bringt seiner Mutter, die bisher Angst vor Wasser hatte, das Schwimmen bei. Fe berichtet Sam, dass sie nicht mit zurück nach Deutschland kommen wird, sondern in Ruanda bleiben wird. In Ruanda kann Fe etwas Sinnvolles tun. Zudem braucht sie Zeit, sich selbst zu finden. Sie fühlt sich schuldig und hofft, es wieder gut machen zu können, wenn sie bleibt. Fe bleibt unerwartet über Nacht und beginnt in der Nacht von Nkulikiyunka und Inyana, also ihr selbst zu erzählen.

Am nächsten Tag erzählt Sam Enna, dass die Ehe seiner Eltern vorbei ist und dass er sich am nächsten Morgen von Fe alleingelassen gefühlt hat. Sie hat kein Wort darüber verloren, was sie in der Nacht erzählt hat, und hat ihn mit vielen Fragen im Hotel zurückgelassen.

Kapitel 8
Sam fährt mit seiner Mutter in das Dorf, in dem sie aufgewachsen ist. Sam und seine Mutter werden vom Fes Cousin und dem halben Dorf herzlich begrüßt und als Ehrengäste zum Essen eingeladen. Sam bekommt eine Kuh geschenkt. Nach dem Essen gehen Sam und Fe im Dorf spazieren und Fe erzählt von ihrem Vater.

Als Sam Enna später von dem Tag in Fes Heimatdorf berichtet, ist er sehr fröhlich und will das Lachen des Tages mit ihr teilen. Er erzählt aber auch, dass es an dem Tag Momente zum Weinen gab, von denen er ihr später berichten wird. Das Wiedersehen mit Enna rückt näher.

Fes Geschichte
Fe erzählt von ihrer Ankunft in London, wo sie unterkam und dass sie einen Job fand. Während in Runada der Völkermord tobte, baute sie sich ein Leben in Europa auf und wollte ihre Heimat vergessen. Sie mied die Medienberichte und meldete sich erst wieder in Kigali, als sie hörte, dass das Massaker vorbei war. Sie hat jedoch keinen aus ihrer Familie erreicht. Schließlich erfuhr sie von Mama Munyemana, was sie schon befürchtet hatte: Ihre Familie hat nicht überlebt. Fe kann sich nicht verzeihen, dass sie ihre Familie im Stich gelassen hat und wie undankbar sie gegenüber ihrer Mutter und ihren Schwestern war, die alles für sie getan haben. Das Leben bei Mama Munyemana hilft ihr, damit umzugehen. Dass Fe sie und Jean-Claude nun unterstützen kann, ist für sie eine Art Buße.

Kapitel 9
Sams Vater ist von seiner Rundreise zurück. Die Familie sitzt mit Jean-Claude in einem Restaurant bei einer Art Abschiedsessen. Fe bittet Luk Geld zur Verfügung zu stellen, um das Haus von Mama Munyemana zu modernisieren. Luk ist froh, Fe endlich irgendwie helfen zu können.

Sam erzählt Enna, dass sein Vater nach ihrer Ankunft in Deutschland zurück nach Hamburg gehen will. Sam kann sich jedoch keinen Männerhaushalt mit seinem Vater in Hamburg vorstellen und möchte auch wegen Enna auf Sylt bleiben. Enna zu schreiben reicht ihm nicht mehr aus. Er will sofort von ihr hören, dass sie ihn genauso vermisst wie er sie.

Departure
Sam bespricht am Telefon mit Enna die Idee, dass er bei Peter auf Sylt bleiben könnte, und berichtet schließlich seinem Vater von der Idee. Dieser bietet an, mit Peter zu sprechen. Sam will dies jedoch lieber selbst tun.

Schließlich verabschiedet Sam sich von seiner Mutter und ruft, kurz bevor er mit seinem Vater ins Flugzeug steigt, noch einmal Enna an.